Vorwort:
Ein paar Gedanken zu dem was mich momentan beschäftigt. Vorsicht: Bibelzitate :)
Ich mache mir hier ein paar Gedanken um einige Texte, und Sachen, die mir grad durch den Kopf gehen. Für Christen: Meine Interpretation mag nicht vollkommen sein. Und für Nicht-Christen: Euch mag der Text ziemlich abgespaced vorkommen. Euch sei gesagt: Er ist nicht für euch geschrieben - auch wenn das jetzt bös klingt. Durchlesen dürft ihr ihn trotzdem :) Aber es ist sehr abstrakt.
Noch was für die, die sich auf den Schlips getreten fühlen sollten: Dieser Text wurde nicht geschrieben, um auf eine Situation zu antworten oder einer Person oder Gruppierung einen Schubs zu geben. Ich habe diesen Text angefangen, als ich am Sonntag in der Bibel gelesen habe. Der Text hat sich so entwickelt, aus der Sitation heraus, das ich mir über den gelesenen Text Gedanken gemacht habe und den Eindruck hatte, etwas dazu schreiben zu müssen. Ich wusste am Anfang selbst nicht, in welche Richtung sich der Text bewegen würde. Das hat sich erst beim schreiben herausgestellt.
Trachtet zuerst nach Gottes Reich. (Mt 6,33)
Oft geht es mir um mich. Was will ich? Wohin will ich? Ich mache mir Sorgen um das, was mich bewegt. Ich denke nach, ich ziehe und zerre.
Gott setzt andere Linien und hat einen anderen Fokus. Er hat Liebe anders definiert. Es ist kein "was kann ich bekommen" sondern ein "was kann ich geben?". Gott spricht, wenn er über Liebe redet, von "Hingabe". (z. B: 1. Ko 13 oder auch 2. Mo 19)
Ihr mögt jetzt sagen: "Im 2. Mose 19 geht es darum, dass sich das Volk am Berg Sinai aufstellen soll. Da steht nix von Liebe." Richtig. Das Wort Liebe kommt dort kein einziges Mal vor. Aber es geht nur darum. Gott hat die Israeliten quasi an der Hand geführt, wie ein kleines Kind (oder wie es dort steht "wie ein Adler seine Jungen"). Er ist mit ihnen durch die Scheiße gegangen - und sie haben sich beschwert. Sie haben sich um alles Sorgen gemacht, aber nicht darauf geschaut, was er tut. Sie haben vergessen, das er die Wüste geschaffen hat, durch die sie gegangen sind und dabei übersehen, das es sau wichtig war durch die Wüste zu gehen. Und trotzdem sagt er den krassen Satz: (Vers 5/6) "Wenn ihr mir nun treu bleibt und auf mich hört, sollt ihr mein ganz prsönliches Eigentum sein unter allen Völkern. Die ganze Erde gehört mir; aber ihr sollt ein Volk von Priestern sein, das mir ganz zur Verfügung steht und mir ungeteilt dient.
Für mich war "Hingabe" bisher immer gleichbedeutend mit "Aufgabe" (weiße Fahne schwenken). Wenn ich jemanden geliebt habe, habe ich mich aufgegeben - wenn man es nüchtern betrachtet. Ich habe mich nach derjenigen gerichtet und den Blick auf mich total verloren. Bis ich irgendwann total am Ende war. In Mt. 6, redet Gott von "Hingabe". Das heißt: Er setzt ein Ziel. Er setzt ein Ziel, für das es sich lohnt vollen Einsatz zu geben. Es ist nicht einfach ein "sich selbst aufgeben", sondern das streben nach einem Ziel. Zu sagen: Okay, ich hab ein Ziel und darauf steuer ich jetzt drauf los und geb Feuer in'n Ofen. Das Ziel heißt: "Gottes Reich bauen". Auf einmal geht es nicht mehr darum, was ich denn alles tun kann, sondern es geht darum, wie Gottes Reich gebaut werden kann. Da bin ich nicht mehr auf mich allein gestellt. So denke ich mir das auch in menschlichen Beziehungen. Wenn ich ein Ziel habe, das ich anstrebe, ist es sau viel leichter zu lieben - es gibt etwas, was mich verbindet - ohne mich aufgeben zu müssen. Ich lebe nicht mehr, wegen einer anderen Person allein. Ansonsten stellt man sich ziemlich schnell die Frage: Was kann der andere mir geben?
Mein Ziel ist Gottes Reich zu bauen. Dadurch lebt meine Beziehung zu Gott - aber auch alle anderen Beziehungen leben dadurch. Mein Traum ist eine Partnerin, mit der ich zusammen etwas erreichen kann in der Hinsicht. Egal, wie das auch konkret aussieht. Ich denke mir, dass das auch ein Ziel für andere Situationen ist.
Bleibt die Frage: Wie sieht das aus, Gottes Reich bauen?
Wenn jemand sich (z. B. in einer Gemeinde) fragt, wo hier Gottes Reich gebaut wird, sollte er sich fragen, wo einem Gutes getan wird, bevor er fragt, wo einem schlechtes getan wird. Jeder hat so seine Vorstellungen davon, Gottes Reich zu bauen. Gott hat uns hierzu mit unterschiedlichen Gaben ausgestattet. Dem einen liegt es, etwas zu organisieren. Dem anderen zu beten. Dem nächsten zu predigen. Aber keiner kann alles auf einmal. Auch hat jeder nicht nur einen Hammer bekommen, um Nägel einzuschlagen. Sondern auch ne Picke oder eine Heckenschere. Der, der immer organisiert, muss das nicht immer tun. Der, der immer im Vorgebet ist, muss das nicht immer tun. Dass, das was für einen dran ist, soll er tun. Dabei gilt die Devise: Augen auf, im Straßenverkehr. Nur wenn wir einen Blick für den anderen haben, können wir das Ziel "Gottes Reich bauen" auch erreichen.
Egal, in welcher Beziehung.
Silberhochzeitsreise an den Golf von Neapel
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Wir hatte im Mai eine große Party, Silberhochzeit und ließen uns dafür
einen Kurzurlaub von den Gästen sponsern. Theresa wollte endlich mal
Pompeij sehen, ...
vor 5 Wochen
4 Kommentare:
Ist die Frage nicht beim Reich Gottes, was ich tun kann und nicht was mir Gutes getan wird?
Klar, schlimmer ist es, wenn man nur auf die negativen Sachen schaut...
Finde das schon reichlich schräg, wenn ich mich ganz aufgebe, nur um es der Partnerin recht zu machen.
Klar, steckt man für den andern zurück. Aber das sollte doch gegenseitig passieren.
Ich gehöre dir, und du gehörst mir
Das muss echt sehr geil sein, wenn ich eine Partnerin habe und mit der gemeinsam das Reich Gottes baue. Gibt da so einige Ehepaare, wo man sieht dass sie sich wunderbar ergänzen und wunderbar zusammenfließen in ihren Gaben und dem Wesen, was Gott ihnen gegeben hat...
Bleib auf der Spur! Sehr geil
Segen
Jocky
Ja und nein. Ist meine persönliche Meinung. Ja, weil du Recht hast: wenn man am Reich Gottes bauen will, muss man fragen: wo ist mein PLatz und wo ist meine Aufgabe. Ich drücke das so aus, weil man sonst immer gerne hingeht und losrennt - und macht was man selbst denkt. Ohne groß nachzufragen - "im Auftrag des Herrn" heißt das dann. Über die Geschichte solcher Aktionen brauche ich glaube jetzt nix sagen, da gibt's genug Beispiele.
Zum Nein zitiere ich mich mal selbst:
"Wenn jemand sich (z. B. in einer Gemeinde) fragt, wo hier Gottes Reich gebaut wird, sollte er sich fragen, wo einem Gutes getan wird, bevor er fragt, wo einem schlechtes getan wird. Jeder hat so seine Vorstellungen davon, Gottes Reich zu bauen.
Es geht hier um folgendes:
Jemand kommt in eine Situation und schaut sich das ganze an. Er fragt sich: wo wird hier Gottes Reich gebaut? Woran erkenne ich das?
Verstehe ich nicht ganz. Den letzten Punkt. Deine untere Ausführung hat imho die obere nicht näher erklärt.
Es geht um 2 komplett verschiedene Situationen. Die, die du beschreibst ist eine Situation, wo jemand kommt und anpacken will = aktiv sein.
Die Situation, die ich beschreibe ist eine passive. Z.B. Lakeland. Jeder schaut hin und fragt sich: "wird dort Gottes Reich gebaut?" Sie denken aber nicht daran, sich einzubringen und aktiv Gottes Reich zu bauen, sondern schauen sich das ganze nur an und wollen sich eine Meinung bilen können. Denjenigen sei das gesagt, was ich oben meine. Sie sollen prüfen! Aber nicht nur im negativen Sinn.
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