Mittwoch, August 06, 2008

Gottesfurcht

Okay. Christen, ich brauch mal eure Hilfe bei dem Thema.

Gerade war ich in der U-Bahn und habe mir mal wieder Gedanken gemacht. (In dem Fall ist es mal gut, das es in der U-Bahn keinen Handy-Empfang gibt und man sich anderweitig beschäftigen muss)

Thema Gottesfurcht.

Irgendwie ist mir das Thema immer irgendwie suspekt vorgekommen. Das hängt vielleicht viel mit meinem Bild von Gott zusammen. Es ist so ein "Liebevoller Papa" Bild. Vor dem muss ich mich nicht fürchten. Oder doch? An letzterem habe ich angefangen zu zweifeln und muss sagen: ja, doch! Und es ist sau wichtig, das ich Gott fürchte.

Gott hat die Macht leben zu schenken und es zu nehmen. Ich stecke tief in seiner Schuld - und da er mir nun vergeben hat stecke ich noch tiefer in seiner Gnade. Von seiner Gnade bin ich voll abhängig. Ich habe mich abhängig von seiner Gnade gemacht, als ich ihm mein Leben gab. Nun ja, nur Gedanken habe ich mir kaum darum gemacht. Heute Morgen las ich in der Bibel, so wie ich es schon in einem Kommentar geschrieben habe:

(NGÜ):
"Mk 8,34 Dann rief Jesus die Volksmenge samt seinen Jüngern zu sich und sagte: »Wenn jemand mein Jünger sein will, muss er sich selbst verleugnen, sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen."

oder (GNB): 34 Dann rief Jesus die ganze Menschenmenge hinzu und sagte: »Wer mir folgen will, muss sich und seine Wünsche aufgeben, sein Kreuz auf sich nehmen und auf meinem Weg hinter mir hergehen.

Seine Wünsche aufgeben. Bumm. Sich selbst aufgeben. Bumm. Das heißt ich soll ihm alles überlassen und er kann mit mir machen, was er will. Dadurch, dass ich von ihm abhängig bin, kann er mich und meine Wünsche respektieren oder es sein lassen. Und nun soll ich keine Furcht vor Gott haben? Mir bleibt gar nichts anderes übrig - denn: Ich stehe so tief in seiner Gnade, das ich selbst zu nichts mehr fähig bin.

Jemand sagte mal zu mir: "ich habe vor 11 Jahren gesagt, das ich es Gott überlase, wann ich welchen Partner habe. Ich hatte da mit nem Jahr ohne Partner kalkuliert." Jemand anderes wartet schon 39 Jahre darauf, einen Partner für's Leben zu bekommen. Und nun soll cih keine Furcht vor Gott haben, weil ich gesagt habe: Du kannst alles mit mir machen, was du willst, ich gebe dir jeden Wunsch und überlass ihn dir?

Aber:

Genau da fängt vertrauen und Nachfolge an. Gott es wirklich in die Hand zu geben und zu sagen: Ich vertraue dir, geh voran. Auch wenn ich selbst dann augenscheinlich zurückstecken muss.

Augenscheinlich?

Ja augenscheinlich. Ich denke, Gott sieht unser Herz. Ich glaube auch, dass das stimmt, was in der Bibel steht. Das Gott ein liebevoller und treuer Gott ist. Ich glaube, das er uns nicht übersieht - aber weiter sieht, als wir es je tun würden. Er segnet uns. Er beschenkt uns, weil er beschenken will. Das ist sein Wesen. Er ist Liebe. Ich denke mir, dass daher Liebe quasi undefinierbar ist. Wir müssten Gott definieren. Ich will auf die Sachen achten, die er mir schenkt. Auch wenn es nicht das ist, was ich mir denke. Viele Sachen fangen klein an. Sie wachsen dann. Besonders bei Beziehungen und alles, was irgendwie mit Liebe und mit Leben zu tun hat, funktioniert nach dem Prinzip.

Aber kommen wir zum Thema zurück. Gottesfurcht.

Ich habe Gottesfurcht, weil ich von ihm abhängig bin. Weil ich ohne ihn nicht existieren würde. Er hat die Macht.

Aber weil er diese nicht schamlos ausnutzt, sondern mich liebt und sucht, will ich ihm folgen. Und dann muss ich mich auch nicht vor Gott fürchten.

Was meint ihr?

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Gottesfurcht ist unbedingt existentiell notwendig! Gott liebt uns! Ja! Er ist unser bester Freund, ja! Er will enge, intime freundschaftliche Beziehung zu uns, ja! Aber haben wir auch im Kopf, dass er mit seinen WORTEN die Wlt erschuf? Das Universum? alle Materie???? Können wir uns vorstellen mit wem wir es zu tun haben? Lies Hiob Kapitel 37 bis 42. Kannst du diesen Gott verstehen? Kannst du ihm gegenübertreten oder ihm gar die Hand reichen? Kannst du da überhaupt noch bestehen??? Eigentlich nieniemals!!! Können wir dann ermessen wie riesig schon allein die Gnade sein muss, wenn Gott uns da nur mal kurz ansieht? Kannst du es ermessen? Noch eins oben drauf Kannst du es ermessen, dass er, dieser erhabene, souveräne, allmächtige sogar eine freundschaftliche Beziehung zu uns WILL? Gott hat absolute Souveränität. Ich definiere es so: Souverän ist der, der alles tun kann ohne selbst Konsequenzen zu haben, bzw. die Konsequenzen seiner tat selber nach seinem eigenen Willen festlegen und aussuchen kann. Lass es dir mal auf der Zunge zergehen! Ich verstehe das nicht. Du etwa? Wie könnten wir Gott angemessener gegenübertreten als in voller Hingabe, Demut, Dankbarkeit und tiefster Anbetung udn IHM unser Leben weihen für den Rest unserer Tage??? Übrigens was können wir Gott überhaupt zurück geben? wir haben doch sowieso alles von ihm. Nicht ein einzelner Atemzug geht auf unser Konto. Gott hart es gegeben. Unsere Kraft, Begabung Intelligenz, Fertigkeiten, ... Gott hat sie unse gegeben. Also was kommt da noch von uns? Was kommt da noch aus dir selbst?? Das einzige was wir haben, das nicht von gott kommt ist unsere Sünde. Bist du bereit diese Gott zu geben wenn er sie will? Ich sage, er will sie haben! Ja, die stinkende, ekelige Scheiße deines Lebens, die will er haben. Er will sie sogar haben auch wenn wir Menschen uns soch so gern darin wühlen und uns von Kopf bis Fuß damit einschmieren und uns dabei noch gut, high, erregt, schadenfroh, erfogreich, mächtig, sonst wie fühlen. Gott allerdings kann nur Reinheit, Freiheit, Geborgenheit, Heiligkeit und Heilung geben. Sünde, ... hat er nicht im Angebot. Das gibts bei ihm nicht. Also ein Leben in Ehrfurcht ist absolut erstrebebswert! Viele, vor allem Freaks, finde ich müssen den Segen der Ehrfurcht erst noch erkennen. Es ist nicht spießig, sondern mehr als angemessen. Vergiss nicht wer Gott wirklich ist!

maze hat gesagt…

Danke! Amen!

Martin.D[x]D.nitraM hat gesagt…

Sag mal, Maze, wie oder wo hast du diese geile Shoutbox in deinen Bloggerblog bekommen?
Schreib mal bitte wie das geht!
Mehr hab ich zu dem Thema gerade nicht zusagen... sry.

maze hat gesagt…

jupp. Hab dir ne Mail geschrieben.
ich helf doch gern :)

Naja. bist ja nicht verpflichtet, was dazu zu schreiben, auch wenn's mich freuen würd. Feel free. :)

Talitakum hat gesagt…

Meines Erachtens ist soweit alles gesagt... in Deinem Posting sowie in diesem schönen Kommentar.

Gottes Größe, Heiligkeit, Demut, Sanftmut, Güte, Schönheit, Souveränität, Hingabe, Liebe...
dieses zusammen und jedes für sich, ist ehrfurchtsgebietend.
Mir vorzustellen, dass wir Seinen offenbarten Willen neben uns auf dem Nachttisch liegen haben und vieles andere mehr, zieht mir manchmal die Schuhe aus -ganz wie Mose es tat...

ST hat gesagt…

Wisst ihr was ich toll finde? Dass es Menschen wie euch gibt, die Wahrheiten so krass ausdrücken können...Wenn ich das lese, bewegt es mich...macht mir Gottes Größe Neu bewusst- und es läuft mir kalt den Rücken herunter, bei der Vorstellung, dass Gott ja wirklich alles machen kann! Aber dass er nichts ohne die Liebe tut...Es ist wirklich sehr, sehr krass.

Anonym hat gesagt…

wenn man sich VOR gott fürchtet (es gibt leider noch zu viele menschen, die das haben), dann kann man niemals die beziehung zu ihm aufbauen, die er mit uns aufbauen will. wenn man ihn fürchtet - also ihn wie einen liebevoll korrigierenden vater annimmt - dann kann die beziehung mit ihm gelingen, denn dieses "Fürchten" ist dann ein Vertrauensverhältnis.

gruß
j.

Anonym hat gesagt…

@Johannes: Erinnert mich an die Bibelstelle, in der steht, dass die Liebe alle Furcht (im Sinne von fürchten, wie du es meintest) vertreibt...