Steffi reiste bereits am Freitag mit dem Zug aus Faro an. Ich kam aus Paris am Samstag. Die 2 Tage mit meiner Familie waren echt schön. Es waren viele da, die ich sehr lange nicht mehr gesehen hatte. So fand ich es wirklich angenehm, diesen kurzen, ungeplanten, Ausflug machen zu können.
Steffi holte mich am Flughafen ab. Sie hatte bei ihrer Ankunft eine tolle Pension gefunden und einen Überblick über die Stadt gewonnen. Das fand ich sehr angenehm, weil ich mich da um nix kümmern musste. Da bin ich echt dankbar. Diesmal war ich derjenige, der sich nicht auskannte und so musste ich mich auf sie verlassen. Sonst war es oft umgekehrt. Ich fand das sehr toll, weil das einfach so einen Ausgleich schaffte. So habe ich mich auch nicht darum gekümmert, was es alles so zu sehen gibt oder wo sich was befindet. Ich hatte in Porto Schwierigkeiten mit der Orientierung – eben weil ich mich nicht damit beschäftigen musste.
Gegen Mittag landete ich in Porto und ging von da in die Pension, die Sachen wegbringen. Ich war echt geschafft – ich musste an diesem Tag echt früh aufstehen. Außerdem hatte ich in er Nacht schlecht geschlafen. Ich frühstückte mit meiner Familie und mein Vater brachte mich in Paris zum Flughafen Charles-de-Gaulle. Allerdings wusste ich nicht, in welchem Terminal ich sein musste. Die Chance war 3:1 das richtige zu treffen. Nun ja, ich musste schließlich einmal quer durch den Flughafen mit der Flughafenbahn fahren. Ich war natürlich im falschen Terminal. Das kostete Zeit. Ich war 1 1/2h vor Abflug am Flughafen. Bis ich aber beim Check-in Schalter ankam, hatte ich nur noch eine 3/4 Stunde. Bei der Airline dauerte der Check-in auch noch extrem lange. Bis ich durch das Gate mit dem Sicherheitscheck durch war, hätte das Boarding längst beginnen müssen. Zum Glück hatte der Flieger Verspätung, so das es gerade begann, als ich durch die Schleuse bin. Mal wieder ganz schön knapp. So einen chaotischen Check-in habe ich noch nicht erlebt… Aber es lief alles glatt. Ich beantwortete 1000 Fragen, ob ich nicht dieses oder jenes in meinem Gepäck hätte und mit nicht jemand etwas mitgegeben hätte und so weiter… Ich habe noch nie eine 3/4 Stunde für den Check-in gebraucht…. Naja… so ist das….
Aber zurück nach Portugal. Nachdem ich mich ein wenig ausgeruht hatte, zeigte sie mir ein wenig die Stadt. Komischer Weise hatte ich hier mehr Angst vor Taschendieben, als in Lissabon. Ich habe keine Ahnung, woran das liegt. Aber ich fühlte mich nicht so sicher. Das Wetter war echt wunderschön. Es waren 23°C und dazu eine leichte Brise Wind. Echt angenehm. Wir besuchten eine Brücke und eine Art Seilbahn. Es war sehr schön. Überall kleine, sehr schmale Häuschen, teilweise zerfallen. Von der Brücke hat man einen super Überblick, denn das Flusstal ist sehr Tief und steil. So ist auch die Stadt: Sehr hügelig. Oft muss man Bergauf oder bergab laufen. Ich stelle fest, das ich die Städte in Portugal echt mag. Lissabon und Porto haben echt Charme. Dieser wird auch durch die alten Straßenbahnen vermittelt. Ich habe in Porto keine neuere Straßenbahn gesehen. Nur nostalgische. An den Fenstern hängt die Wäsche und das Bild der Stadt ist echt uhrig.
Am Abend gingen wir in eine Shopping-Mall zum Essen. Das Problem: Es gibt soviel Auswahl an unterschiedlichen Sachen, dass wir erst 2 Runden durch die Fress-Meile drehen mussten um zu entscheiden, was wir nun essen wollten. Neben den üblichen amerikanischen Gourmet-Ketten, gab es auch ein italienisches Restaurant, Sopas (einem portugiesischen Suppen-Ding), ein Salat-Ding, ein Crêpes-Ding, einem Nudel-Teil und so weiter. Wir kamen relativ spät zum Essen und wunderten uns, als um 22 Uhr alles dunkel wurde. Die Geschäfte hatten alle zu gemacht. Wir mussten nun erst mal den Ausgang finden. Das war nicht ganz einfach, weil dieser nun an einer ganz anderen Ecke war, als der, wo wir hinein gekommen waren. Wir sind im Erdgeschoss hineingekommen und befanden uns nun im 4. Stock. Man durfte aber nicht mehr nach unten. Wir folgten den anderen Menschen auf die Straße und stellten fest, dass das Einkaufszentrum an einem Steilhang gebaut war, so das wir im 4. Stock ebenerdig hinausgehen konnten.
In der Pension gab es ein freies WLAN an unserem Fenster. (ganz legal) :) So konnte ich mit dem Notebook im Bett surfen. Das war echt schön, aber das Signal leider sehr schwach. So war es sehr zäh. Aber es reichte, um die wichtigsten Sachen nach zu schauen, meine bereits geschriebenen Blog-Posts online zu stellen, Emails zu checken und ein wenig zu surfen. Steffi hatte eine englischsprachige Gemeinde herausgesucht, die wir am nächsten Tag besuchten.
Der Sonntag begann wieder mit schönstem Sonnenschein. Allerdings wollte ich überhaupt nicht aufstehen. Ich hatte sau schlecht geschlafen. Auf der Straße war es in der Nacht sehr laut gewesen und ich hatte das Gefühl, die ganze Nacht wach gewesen zu sein. Das Fenster war alles andere als dicht. So hörte man jeden Pieps auf der Straße. Um Punkt 5 Uhr war endlich Ruhe – aber dann begannen die Möwen krach zu machen. Aber ab da hatte ich dann wirklich geschlafen. Als ich endlich aufwachte, wollte Steffi raus und den Sonnenschein genießen. Ich war irgendwie total lätschert. Sie hatte nix von dem Krach in der Nacht mitbekommen. Nur ich war zu müde gewesen, die Oropax zu suchen. Aber ich stand dann doch auf, weil es echt zu schade war, noch im Bett zu liegen – und es war inzwischen nach 12. Wir hatten schon Obst gefrühstückt und gingen dann hinaus – ins nächste Café, wo ich ganz dringend einen Espresso brauchte und ne Suppe. Von Obst allein werde ich nicht wirklich satt *g* Eine leckere Kraupensuppe oder sowas in der Art. Anschließend machten wir eine Rundreise mit so einer coolen Straßenbahn. Wir stiegen in irgendeine Bahn, die gerade kam, ein :) Sie führte uns runter zum Fluss und die Endhaltestelle war kurz vor dem Straßenbahn-Depot. Nach einem Rundgang am Fluss mit toller Aussicht nahmen wir einfach eine Straßenbahn wieder zurück und schlenderten noch etwas durch die Stadt und besuchten den hiesigen Gourmet mit dem goldenen M. Ich finde es sooo toll: 4 Chicken MC Nuggets für 1 EUR. Das heißt: 16 Stück = 4 EUR *g* njam. Sollten die in Deutschland auch mal einführen….
Der Gottesdienst war außerhalb von Porto. Wir mussten mit dem Zug dort hin fahren. Wir landeten ein einem kleinen Dorf. Auf der Karte habe ich gesehen, dass direkt an der Bahnlinie die richtige Straße war und sie recht groß war. Allerdings war neben der Bahnlinie nur eine schmale Straße, und sie endete bald. So gingen wir nach einigem hin und her zur Parallelstraße, die nun wirklich etwas größer war. Leider fanden wir kein Straßenschild und niemand konnte sagen, ob dies nun die richtige Straße war. Wir suchten die Hausnummer und liefen die Straße herunter. Allerdings gab es die Hausnummer nicht auf der Straße. Es war 1642. Es gab nur 1639. Gegenüber waren die Hausnummern (nebeneinander) 1690 und 1590. Bitte frage man nicht nach dem System dahinter. Selbst kleinste Straßen haben Nummern der Größenordnung 500 und mehr. Eben, weil von Haus zu Haus ein unterscheid von mehreren Nummern besteht. (Manchmal auch ein Unterschied von ein paar 100 Nummern). Zumindest sind sie immer in auf/absteigender Reihenfolge sortiert…. Nun ja… auf jeden Fall gingen wir wieder zurück zur Bahn, auf die andere Schienenseite und folgten dort einer kleineren Straße, die aber recht lang war. Und: Wir fanden die richtige Hausnummer (immer noch nicht wissend, ob wir auf der richtigen Straße waren). Aber am Haus war ein kleines Schild angebracht, was auf eine christliche Gemeinde hinwies. Der Gottesdienst hatte natürlich längst angefangen. Aber wir wurden echt herzlich begrüßt. Und so sehr zuhause habe ich mich in Gemeinden von vorne herein echt selten bis noch nie gefühlt! Es war super cool. Der Prediger redete über Samson. Witziger Weise habe ich über diese Geschichte mit Steffi vor kurzem geredet. Auch pickte der Redner die Sachen heraus, die mir auch so im Kopf zu dem Thema einfielen. Anschließend gab es was zu Essen. Steffi freute sich, glaube ich, mehr über das Essen, als ich es tat, obwohl ich auch hungrig war. Es war echt super gemütlich und genial! So konnten wir mit vielen Menschen dort reden und ich fühlte mich wirklich zuhause. Mir tut es echt weh, das ich nun am nächsten Tag weiter muss und nicht am darauffolgenden Sonntag nochmal dort sein kann. Ich habe mir ein paar EMailadressen aufgeschrieben und hoffe, dass der Kontakt nicht untergeht. Es wäre sehr schön, hier noch mal hin zu kommen. Wir wurden mit dem Auto wieder nach Porto gefahren. Sehr nett. Wir bekam sogar eine kleine Führung in Porto. Also so dass, was man so aus dem Auto sehen konnte. Super lieb. Wir kamen erst spät wieder in der Pension an. Und am nächsten morgen mussten wir wieder früh raus….
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