Seit dem ich, wegen der ProChrist-Veranstaltung, mehrere Gemeinden besucht habe, habe ich mehr und mehr ein Herz dafür bekommen, dass unter den Christen mehr Einheit sein muss. Dadurch habe ich auch einen Blick in meine Gemeinde und auf mich geworfen. Denn Einheit fängt bei mir an und weitet sich dann aus.
Ich möchte hier nicht falsch verstanden werden. Es geht nicht darum, einer Meinung zu sein oder sich anzugleichen. Es geht eher darum, die Vorstellungs-Gebäude, die man selbst baut einzureißen und Jesus-ähnlicher zu denken und sich darauf zu konzentrieren.
Wir leben in Gemeinden. Die eine Gemeinde ist mehr distanziert und es braucht eine gewisse Zeit und Mühe, Gemeinschaft zu haben. Eine andere Gemeinde ist offen und eine Gemeinschaft entsteht schnell, aber sie hat keinen Bestand. Sie ist oberflächlich und kontrollierend. Das sind die Äußerlichkeiten. Die eine Gemeinde vertritt diese theologische Ausrichtung, eine andere jene.
Wie soll da nun Einheit herrschen? Es gibt mehr Streitpunkte, als Punkte, an denen man sich verbunden fühlt.
Eben hier möchte ich zum Andersdenken auffordern! Wenn man immer auf die Dinge schaut, an denen man aneckt und sich fragt, was der andere anders macht, kommt man nicht auf einen Punkt. Es wird Streit gesäht.
Wie kann man nun anders denken?
Ich habe ja schon gesagt, dass Einheit bei mir anfängt. Wenn ich in mir zerstritten bin, welchen Weg ich einschlage und wie ich lebe, hat das Auswirkungen nach Außen. Da stellt sich die Frage: Wie lebe ich?
Diese Frage muss sich jeder persönlich beantworten. Bei mir ist es gerade der Prozess, Vorbehalte gegenüber anderen stehen und los zu lassen und neues wachsen zu lassen. Mein Herz brennt dafür, dass ich mich in der Gemeinschaft von Christen zuhause fühle, egal wo auf dieser Erde ich mich befinde. Diese Vorbehalte ist das Konstrukt, von dem ich geredet habe. Ich habe ihm den Kampf angesagt, denn ich bin der Überzeugung, dass dieses Konstrukt eines verhindert: Liebe untereinander.
Um diese Liebe geht es mir. Denn Gott hat mich so sehr geliebt, dass er diese Vorbehalte gegenüber meiner Person durch Jesus ausgeklammert hat. Ich hoffe, ihr versteht, was ich hier sagen möchte. Er hat für mich gekämpft, obwohl ich gegen ihn war. Und daher habe ich mich für ihn entschieden – und entscheide mich auch weiterhin für ihn. Dadurch, dass Gott mich überwunden hat, hat er in mir Einheit geschaffen. Einheit wurde hier geschaffen, in dem er mich so annahm, wie ich zu ihm gekommen bin.
Nun zurück von mir zu meinem Umfeld. Ich bin der Meinung, dass Einheit entsteht, in dem wir unsere (ich hole jetzt weit aus) Mitmenschen so annehmen, wie sie uns begegnen und zu uns kommen. Dabei müssen wir nicht einer Meinung sein. Gott war auch mit mir nicht einer Meinung, als er mich annahm. Das hat er mir sehr deutlich gezeigt. Er hat es mir auf eine liebevolle Art und Weise gezeigt. Man kann sagen: Höflich und liebevoll, aber bestimmt. Und so kämpfe ich dafür, dass Einheit auch in meiner Gemeinde entsteht. Dass die Vorbehalte gegenüber anderen wegfallen. Erst mal heißt das konkret: Ich sehe in dem anderen, welche gemeinsamen Punkte wir haben. Bei Gemeinde heißt das für mich: Der, dem ich dort begegne, ist einer meiner Geschwister. Was mich als allererstes mit ihm verbindet ist, dass wir denselben Vater haben. Dann geht es weiter. Über Interessen und so weiter. Ich kann nicht mit jedem Freund sein (Für mich heißt das, dass ich nicht zu jedem eine solche Bindung aufbauen kann, dass ich jedem persönliche oder gar intime Sachen erzähle). Aber Einheit bedeutet, dass ich trotzdem Gemeinschaft mit ihm haben kann. Es bedeutet: ich kann ihre Meinungen stehen lassen kann. (Es bedeutet nicht, dass ich persönlich es schon perfekt kann – aber ich kämpfe dafür) Einheit bedeutet, dass ich Menschen, denen ich begegne, in Liebe begegne. Einheit bedeutet für mich: Annahme, ohne den Hintergedanken den anderen auf meine Sichtweise “reparieren” zu wollen. Wenn ich denke, dass jemand aus meiner Sicht etwas falsch sieht, kann ich Gott bitten, Klarheit zu schenken und zu sagen, was zu tun ist. Aber nicht mit einem Kreuzschlitzschraubenzieher auf eine Schraube mit einem Schlitzkopf losgehen.
Das ist so das, worum sich mein Herz bewegt. Ich möchte mehr Einheit unter Christen – aber auch mehr Annahme der Nichtchristen. Denn, soweit ich sehen kann ist es dass, was Gottes Herz bewegt… Wer macht mit?
Kurzes Nachwort:
Ich habe diesen Text nicht geschrieben, um irgendwen korrigieren zu wollen. Auch nicht, um mal einen Rundumschlag an Kritik zu äußern. Diesen Text habe ich getippt, weil für Einheit mein Herz brennt und weil ich will, dass Christen mehr zusammenwachsen. Ich meine in diesem Text niemanden persönlich, oder schreibe wegen irgendeiner Begebenheit.
6 Kommentare:
Gilt das auch für meine Gemeinde? ;-)
Lg, Nadja
Hey Nadja,
ich meine es so, wie ich geschrieben habe - ohne Ausnahme. Es fällt mir nicht einfach, über alle Vorurteile hinweg zu sehen, aber ich denke: Es muss ein Anfang gemacht werden. Und wie gesagt: Es kommt auf was anderes an, als dass, das alle meiner Meinung sind. Mir geht es um Verbundenheit in Jesus.
Danke, Bruder!
He Maze!
Deine Blogliste ist nicht mehr aktuell.
Da stimmt irgendwas nicht. mein jüngster Eintrag ist was ganz anderes als was da angegeben ist.
hm... also in der Blogliste steht "Welt + All" und der ist von gestern. Passt das? ich hab bei dir auf dem Blog noch keinen neueren gesehen...
Btw.: ich komm Pfingsten mal bei euch in RS vorbei :)
okay, jetzt ist es wieder aktuell.
Nur hatte ich zwischendurch mal geguckt,und da war Welt&All noch nicht da, aber bei mir stand er schon zwei oder drei Stunden.
Die Blogliste ist ja sonst recht fix.
Kommentar veröffentlichen